Martin Wenger mit Saison-Rückblick: «Wir dürfen sehr zufrieden sein»
Martin, die Spielzeit 2022/23 ist für den UHC Thun zu Ende. Wenn du die Saison in wenigen Sätzen zusammenfassen müsstest, wie würde dein Fazit über den sportlichen Bereich ausfallen?
«Wir dürfen sehr zufrieden sein, obwohl wir wegen der Hallenproblematik weiterhin fast die gesamte Saison reduziert trainieren ‹mussten›. Wir sind sehr erleichtert, ist nun die provisorische Doppelsporthalle im Lachen in Betrieb. Es wurde fokussiert gearbeitet und die meisten SpielerInnen konnten gezielt gefördert/gefordert werden und haben den berühmten Schritt nach vorne gemacht. An dieser Stelle möchte ich mich ganz herzlich bei allen Bereichen, Funktionärinnen/Funktionären, Staffs, SpielerInnen, Eltern und Verwandten für die stets sehr gute und konstruktive Zusammenarbeit bedanken.»
Wie steht der UHC Thun im Vergleich mit der Konkurrenz da?
«Die Unihockey-Schweiz schaut mittlerweile ganz genau, was der UHC Thun macht. Wir sind mit Sicherheit einer der stabilsten und vorwärtskommenden Clubs der Schweiz, auch wenn wir nicht über die finanziellen Mittel wie andere Vereine verfügen.»
Gehen wir nun zur ersten Mannschaft. Eine erste Saison in der NLB mit den erwarteten Höhen, Tiefen und Herausforderungen. Die Qualifikation sowie die Viertelfinal- und Halbfinal-Serie wurden gewonnen. In den Aufstiegsspielen verpasste man dann gegen Chur die Rückkehr in die L-UPL. Welche Bilanz ziehst du?
«Über alles gesehen, war es eine sehr gute Saison. Für die Mannschaft und den Staff war die Liga ‹Neuland›. Es fehlte die Erfahrung, wie es so in der NLB ‹abgeht›. Die Mannschaft hat rasch reagiert und das Heft, Spiel mit Ball, in die Hand genommen, was allen anderen Teams Mühe bereitete. Viele Spieler konnten grosse Fortschritte erzielen und Verantwortung übernehmen. Da kommt uns die Liga extrem entgegen. Vergessen wir aber nicht, wie jung das ganze Team im Durchschnitt ist und auf die neue Saison noch jünger wird.»
Woran muss mit Hinblick auf die neue Saison gearbeitet werden?
«Natürlich gibt es Bereiche, in denen man auf die nächste Saison hin noch zulegen kann. Das wird jetzt analysiert und dann geht es schon bald wieder los.»
Auch die Leistungsteams (U14A, U16A, U18A, U21A) blicken auf eine bewegte Saison 2022/23. Wurden die angestrebten Ziele erreicht?
«Der Entscheid, junge Talente in höheren Teams zu fördern und fix zu integrieren, war sicher richtig, hatte aber natürlich auch Einfluss auf das sportliche Abschneiden der Teams, wo sie noch spielen durften. Die zum Teil sehr schmalen Kader und das Pech mit Langzeitverletzungen, über viele Teams hinweg, war natürlich ein grosser Nachteil. Das Ziel, an qualitativer Breite zu gewinnen, konnte so nicht voll und ganz erreicht werden. Die Perspektiven für die neue Saison sind dafür sehr gut. Die Kader erfahren wenig Verschiebung und die Staffs bleiben praktisch alle bei den gleichen Teams. Somit ist für die sehr wichtig Kontinuität gesorgt.»
Welches waren die Highlights der Saison?
«Die U14A war sicherlich eines der Highlights, mit zweimal Gold als Schweizer Meister und Cup-Sieger. Auch die U16A mit dem Gewinn der Silbermedaille im Kantonal Cup ist zu erwähnen.»
Lass uns doch zum Schluss noch einen Blick auf das Kinderunihockey und den Breitensport-Bereich werfen. Wie fällt hier die Bilanz aus?
«Im Kinderunihockey und Nachwuchs haben wir uns stark weiterentwickelt. Neben dem Spiel und Spass werden die Weichen zum Grossfeld und Richtung Leistungsunihockey noch intensiver gelegt. Wir haben an Breite zulegen können und sind regional ganz vorne dabei. Das Herren 2 war lange unbesiegt unterwegs und belegt am Saisonende den guten dritten Rang. Rein vom Potenzial her gesehen, ist da aber Luft nach ganz oben vorhanden (lacht).»