Nun zu dir Mélanie, wer bist du und wieso interessierst du dich für diese Aufgabe? 

Hallo, ich bin Mélanie Hauri, knapp 30 Jahre alt, und lebe in Thun. Seit klein auf war ich in verschiedenen Sportvereinen aktiv und hatte bereits früh einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Dies führte unter anderem dazu, dass ich nach meiner Erstausbildung als Kauffrau ein Studium in Sozialer Arbeit absolvierte und nun in einer grossen Stiftung im Bereich Berufliche Integration arbeite. Durch die intensive Ausbildungszeit blieb nicht mehr viel Zeit für Vereine und ich führte die letzten Jahre mehr Individualsport aus. Seit einigen Monaten verspürte ich viel Motivation mich wieder in einem Verein zu engagieren und da kam die Ausschreibung vom UHC gerade richtig. Sport und Soziales in Form von ethischen Richtlinien zu verbinden, ist für mich eine tolle Chance mein berufsspezifisches Wissen in meiner Freizeit sinnvoll einzusetzen und dadurch einen Beitrag für einen sicheren und fairen Sport zu leisten, was mir persönlich sehr am Herzen liegt. Dadurch, dass ich nie in einem Unihockeyverein war, ist der Grundstein gelegt, Interessenskonflikte bestmöglich zu verhindern.

Wann macht es Sinn die Ethikstelle zu kontaktieren und wann nicht? 

Der UHC Thun ist bestrebt ein sicherer, fairer und gesunder Ort für Unihockeyliebhabende zu sein. Ereignisse, welche diese Ziele einschränken oder gar verhindern, sind der Ethikstelle zu melden. Die Ethikstelle ist spezialisiert auf Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen, welche das Training und die Arbeit im Verein betreffen. Weiter hat sie die Aufgabe, bei Verstössen gegen die ethischen Richtlinien der Ethik Charta von Swiss Olympic und dem Bundesamt für Sport zu handeln. Beispiele für Vorfälle sind Mobbing, Diskriminierung, Erpressung, (sexuelle) Belästigung, Stalking und wiederkehrende Auseinandersetzungen (Aufzählung nicht abschliessend). Für persönliche Schwierigkeiten, welche nicht direkt mit dem Verein in Verbindung stehen, sind wir nicht zuständig und empfehlen entsprechende Fachstellen. Bei Unsicherheit gibt die Ethikstelle gerne Auskunft und kann eine vermittelnde Rolle einnehmen.

Fallbeispiel für eine Kontaktaufnahme mit der Ethikstelle:

Einem Unihockeyspieler fehlen nach dem Training immer wieder persönliche Gegenstände. Als er einmal etwas später die Halle verlässt als üblich, hört er wie drei Mitspieler darüber sprechen, was sie das nächste Mal ihm wegnehmen wollen. Ein Junge aus der Gruppe entdeckt den Betroffenen und erpresst ihn, dass er niemandem davon erzählen dürfe, da sonst noch schlimmere Konsequenzen folgen werden.

Was passiert, wenn ich bei der Ethikstelle anrufe? 

Die Ethikstelle kann per Mail, Formular oder Telefon kontaktiert werden. Nach der ersten Kontaktaufnahme wird Mélanie sich bei dir melden, um mehr über den Vorfall zu erfahren. Zusammen wird der geschilderte Vorfall besprochen und anschliessend eingestuft. Je nach Einstufung bestehen verschiedene Handlungsmöglichkeiten. Bei leichten Vorfällen wird eine Lösung im Verein gesucht und durch die Ethikstelle so weit wie notwendig begleitet. Bei schweren Verstössen wird der Fall an die Fachstelle Swiss Sport Integrity weitergeleitet.

Hinweis: Jeder Vorfall kann auch direkt an Swiss Sport Integrity gemeldet werden.

Erfährt mein Team davon, wenn ich mich bei der Ethikstelle melde? 

Nein. Eine Kontaktaufnahme mit der Ethikstelle wird vertraulich behandelt und der Schutz der Betroffenen steht an erster Stelle. Ausser Mélanie hat niemand Zugang zum Posteingang der Ethikstelle. Wenn aufgrund des weiteren Vorgehens der Einbezug von zusätzlichen Personen notwendig ist, wird dies immer zuerst im Vorfeld mit der betroffenen Person besprochen und das Einverständnis eingeholt. Hast du weitere Fragen? Zögere nicht Mélanie direkt zu kontaktieren.